Die Vogelbeere wurde vom Kuratorium Wald zum Baum des Jahres 2023 gekührt und ist ein echtes ökologisches Multitalent
Als typische Pionierbaumart ist die Vogelbeere nahezu in ganz Europa verbreitet und dabei ausgesprochen anspruchslos in der Wahl ihres Standortes. Speziell im Gebirge gewinnt die auch Eberesche genannte Vogelbeere immer mehr an waldbaulicher Bedeutung, da sie oftmals die einzige Laubbaumart ist, die noch in bis zu 2.300 m Seehöhe wächst.
Als Erstbesiedler von Kahlflächen dient sie dem Erosionsschutz von Böden und trägt durch ihr weitreichendes Wurzelwerk zur biologischen Wildbach- und Lawinenverbauung bei. Das sich rasch zersetzende Laub der Eberesche reichert karge und nährstoffarme Böden auf natürliche Weise an und sichert so den Weg für die Nachbesiedelung von weiteren Baumarten.
Wertvolle Nahrungsquelle
Auch als Futterpflanze spielte sie für eine Vielzahl von Tieren und Insekten eine wichtige Rolle. Bislang konnten über 60 verschiedene Vogelarten beim Fraß der Früchte beobachtet werden.
Hartnäckig hält sich die Annahme, dass die Früchte der Vogelbeere für den Menschen giftig seien. Die Vitamin-C-haltigen Beeren verlieren allerdings nach dem ersten Frost ihre Bitterstoffe und entwickeln einen leicht säuerlich süßen Geschmack, so werden sie gerne für Tees, Marmeladen oder für Edelbrände verwendet.
Schlummerndes Potential
Das schön gezeichnete und farblich ansprechende Holz der Eberesche lässt sich hervorragend drechseln und zur Herstellung von Furnieren sowie für Tischlerarbeiten verwenden. Ebenso eignet es sich im industriellen Bereich als Beimischung für Span- und Faserplatten.
Schon in den 1930er-Jahren wurden die guten Eigenschaften der Vogelbeere für Sperrholz erkannt, aufgrund ihres geringen Vorkommens kam diese allerdings nie zur Anwendung.
Wald und Klimaschutz
Mit dem „Tag des Waldes“ ist selbstverständlich untrennbar die Bedeutung von Holz verbunden. „Holz ist sowohl als nachwachsender als auch als CO2-bindender Rohstoff eine nachhaltige Alternative zu endlichen Rohstoffen. Holz entsteht im Wald und braucht dazu nur Erde, Wasser, Licht und Luft. Im Prozess seiner Entstehung entzieht der Baum CO2 aus der Umgebungsluft. Dieses CO2 bleibt im Holz gebunden, weil der Kohlenstoff daraus im Holz gespeichert wird“, unterstreicht proHolz-OÖ-Obmann Georg Adam Starhemberg.
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